Stellschrauben an dem Driver? Finger weg!

Einige Drivermodelle sind mit Stellschrauben ausgestattet, deren Einstellung der Amateurgolfer besser dem Profi-Fitter überlässt.

Gib dem Mann ein Werkstück mit Schrauben und einen Schlüssel dazu und er wird starten, daran herumzuschrauben. So ähnlich arbeiten Driver, die mittels Stellschrauben diverse Veränderungsmöglichkeiten haben.

Änderung am Driver = Veränderung des Schlags

Unabhängig von der Arbeitsweise der Schrauben ist es für mittelmäßige Golfer nicht opportun, selber zum Werkzeug zu greifen. Selbst Teaching-Professionals fassen die Verstellmöglichkeiten bloß mit spitzen Fingern an, wenn sie nicht über einen unbestechlichen Assistenten in Form einer Video-Highspeed-Kamera verfügen.

Für Amateurgolfer selbst, die nicht über einen konstanten Schwung verfügen, ergibt jeder Dreh an den Schrauben im Driverkopf eine brandneue Änderung, die allerdings keinen Rückschluss darüber zuläßt, in wie weit der Driver nach einem Dreh anders arbeitet beziehungsweise ob einfach der Schwung nur ein anderer war als der vorhergehende.

Felix Lubenau, Teaching-Pro des Hartl Center of Excellence: „Die Verstellmöglichkeiten bringen etwas, jedoch bloß bei Spielern mit hoher Schlägerkopf-Geschwindigkeit und ansatzweise konstantem Schwung. Ich verwende für unbestechliche Ergebnisse einen Trackman oder Video-Scope-System, auf dem Abweichungen von der Schwungebene ebenso analysiert werden können wie die Konsequenzen der Schraubendrehung.“

Was aber können die Verstellschrauben?

Beim R11S Driver von TaylorMade lässt sich der Loft des Schlaggeräts um 1,5 Grad (plus oder minus) verstellen. Die Schlagfläche ändert sich je nach Einstellung um 3 Grad nach beiden Seiten. Darüber hinaus lässt sich der Schwerpunkt in der Sohle verrücken, so dass ein Draw oder ein neutraler Schlag die Folge ist.

Callaway setzt bei seinem verstellbaren Driver (RAZR fit) auf sogenannte Opti-Fit-Gewichte. Winzige Gewichte (12 und 2 Gramm) verändern den Fokus des Schlägers ebenso wie 3 verschiedene Schlägerkopf-Positionen wirken auf die Ballflugkurve ein. Der erwünschte Draw beziehungsweise die neutrale Flugkurve sind der Effekt.

Nikes Neuer, der VR S STR8-fit, gestattet die Verstellung des Schlägerblattes um 4 Grad. Das wird durch eine Schraube im Hosel möglich. Titleist besitzt derzeit deutschlandweit über zwei Fitting-Zentren und geht weg vom „Selberschrauben“. Die zwei neuen Driver 913D2 und 913D3 lassen sich individuell auf einen Spieler anpassen. Neben den verstellbaren Gewichten lassen sich beim Profi-Fitter auch aus einer großen Auswahl von Schäften auswählen, welche zum Schwung des Spielers passen.

Der geneigte Tüftler denke also daran: Finger weg von den Schrauben, auch falls es noch so verlockend ist. Zu diesem Zweck gibt’s beim Profi-Fitter interessante Tipps sowie Informationen zum persönlichen Spielgerät, von denen man eventuell noch gar nichts wusste.